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Abschied Ulrike Knickmann

31.03.2025

„Ich bin immer mit vier Büchern in den Urlaub gefahren und mit zehn wiedergekommen“ Ein langes Kapitel schließt sich

„Und ich dachte immer, ich sterbe, bevor Sie hier aufhören – das können Sie mir doch nicht antun.“, Das war der Kommentar von Ulrike Knickmanns ältester Büchereikundin. Die Dame ist 92 Jahre alt und kann kaum glauben, dass nach 24 Jahren Schluss sein soll. „Ich bin zwei Mal mit der Bücherei umgezogen – das tu ich mir kein drittes Mal mehr an. Und das muss ich ja auch nicht.“, so die scheidende Büchereimitarbeiterin sehr klar.

Schmökern im Wälzer

Begonnen hat sie am 1. Dezember 2000. Vorher stand im „Schlänger Boten“ die Anzeige der Gemeinde: Mitarbeiterin für die Bücherei gesucht. „Mach das doch!“ meinte ihre Familie gleich. „Ich war immer eine gute Deutsch-Schülerin, hab immer gerne gelesen und auch Gedichte auswendig gelernt. Ich war als Kind schon gerne in der Bücherei und bin auch mit unseren drei Kindern nach Horn in die Bücherei gefahren. Und die Begeisterung für´s Lesen habe ich wohl auch im Vorstellungsgespräch ´rüberbringen können.“, freut sich Ulrike Knickmann heute noch über die geglückte Bewerbung.

Am Schreibtisch

Im Jahr 2000 war die Bücherei noch in direkter Nachbarschaft des Rathauses: im jetzigen Bauamt. „Das war ein wunderschönes Ambiente. Ich hatte einen Monat, um mich von Gerda Schmidt einarbeiten zu lassen – dann war ich alleine. Damals hatten wir noch keinen Computer – das ging alles über Klappkarten und ist ja auch lange so weitergelaufen. Dann folgte der Umzug in die Schlänger Grundschule für rund 15 Jahre und „im heißesten Sommer aller Zeiten“ ( jedenfalls gefühlt) ging es dann in die jetzigen Räume.“. Mit der Gemeindeverwaltung gab es immer eine angenehme Zusammenarbeit. Sogar als durch die Haushaltsssicherung das Geld mehr als knapp war, wurde der Fortbestand der Bücherei durch den Rat beschlossen.

Bei den Tonies

„Auch mit der Schule hat es immer gut funktioniert. Wir machen regelmäßig Führungen durch unsere Räume, um Kinder ganz früh zum Lesen zu bringen. Und Mittwochs haben wir ja extra schon ab 12 Uhr geöffnet. Da kommen etliche Kinder nach dem Unterricht rein und stöbern. So möchte ich Kinder ans Lesen heranführen.“. Das scheint gut zu klappen: rund zwei Drittel der Kundschaft sind Kinder, circa ein Drittel Erwachsene. Die Räume sind mit viel Liebe zum Detail eingerichtet – vom Bücherwünschebuch über Abschiedsversüßer bis zur Lesebrille zum Ausleihen . Das sind ganz schön große Fußstapfen für „die Neue“ Annegret Dawson, die ab April alleine sein wird.
„Ich wünsche mir, dass alle der Bücherei treu bleiben. Natürlich gehe ich mit einer kleinen Träne im Auge – aber ich weiß genau, dass ich die Bücherei mit ganz gutem und ruhigem Gewissen an Annegret Dawson übergeben kann.“, ist sich Ulrike Knickmann ganz sicher. „Und wenn irgendetwas Schwieriges passiert, kann sie mich ja immer noch anrufen!“ schiebt sie lächelnd hinterher.

da fällt der Abschied schwer