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Haustenbecker Treffen 2024

07.09.2024

Exakt 85 Jahre nach dem Wegzug der letzten Bewohner Haustenbecks startete am Samstag ein Bus mit 60 Personen an Bord in Richtung Senne. Angehörige von ehemaligen Haustenbeckern, unter ihnen auch ein 93jähriger Augenzeuge, sowie Vertreter einiger politischer Fraktionen nutzten die Gelegenheit, Orte, an denen vielen Erinnerungen hängen, zu besuchen.

Möglich wurde das unter anderem durch die Bereitschaft der britischen Armee und der DMV Senne (Deutsche Militärische Vertreter Senne). Der Presseprecher der britischen Armee in Deutschland Michael Whitehurst: „Das ist ein sehr sensibles Thema. Es geht auf keinen Fall, dass hunderte von Menschen durch die Senne strömen. Aus Sicherheitsgründen können wir das nicht zulassen. Uns ist aber bewusst, wie groß die emotionale Bindung vieler Menschen an Haustenbeck nach wie vor ist – auch, wenn vor 85 Jahren die letzten Menschen hier umgesiedelt wurden. Aus Respekt vor diesen Gefühlen ist es uns gelungen, gemeinsam mit der BIMA ( Bundesanstalt für Imobilienaufgaben) und der Bundeswehr, einen Termin zu organisieren.“ Die Teilnehmerzahl für das Haustenbecker Treffen 2024 war deshalb auf 60 Personen begrenzt.

Kranzniederlegung Kelle und Mücke

Den Auftakt bildete eine Gedenkfeier auf dem Haustenbecker Friedhof. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Marcus Püster feierten Pastorin Irmela Lutterjohann - Zizelmann und ihr Mann Holger Lutterjohann - Zizelmann eine kurze Andacht zum Thema Heimat.
Danach folgte das offizielle Grußwort des Bürgermeisters, und Dieter Kelle, Förderverein Haustenbeck e.V., und Petra Mücke, Heimat- und Verkehrsverein Oesterholz-Haustenbeck legten gemeinsam mit dem Bürgermeister einen Kranz nieder.
In direkter Nachbarschaft an der Kirchruine erinnerte Dieter Kelle an den allerletzten Gottesdienst, der vor 85 Jahren an dieser Stelle gefeiert wurde. Ergreifend wurde es, als das damals gesungenen Lied erklang und der Augenzeuge sagt: „Ich war dabei. Ich war in diesem letzten Gottesdienst.“.

Sechs Bäume markeiren das Völkerballfeld

Der dringende Wunsch nach einem Ständerdach über den Resten der Haustenbecker Kirche wurde nochmals von Dieter Kelle betont – die Stützungsmaßnahmen zum Erhalt der Mauern zeigen deutlich, dass der Zahn der Zeit an den Steinen nagt…
Vorbei am Standort der ehemaligen Schule weisen sechs Bäume auf das frühere Völkerballfeld hin. Sie markieren genau das Spielfeld mit den vier Ecken und der Spielfeldmitte.
Erinnerungen an Schülerstreiche mit Maikäfern in Zigarrenkisten – aber auch Schläge mit dem Stock wurden wach.
Großer Dank gilt auch dem DMV, dem Deutschen Militärischen Vertreter Senne! Bei sämtlichen Stopps waren sofort Bänke und Getränke vor Ort, der Schlüssel zum Haustenbecker Turm stand zur Verfügung – der Besuch war auch von dieser Seite perfekt organisiert.

Der Weg zum Haustenbecker Turm

Auf dem Weg zum Turm und auch auf der Busfahrt gab es immer wieder Stationen mit Erläuterungen. Welche Familie hatte wo ihren Hof – und was ist aus den Bewohnern geworden? Viele, viele Erinnerungen kamen hoch – für manche war das wohlmöglich der letzte Besuch in der alten Heimat, nach der manche ihr Leben lang Sehnsucht haben. Für die Besucherinnen und Besucher war es ein großes Glück, beim diesjährigen Haustenbecker Treffen durch die Senne zu fahren und zu gehen – im Angedenken an alte, lange vergangene Zeiten.
„Deshalb ermöglichen wir als britische Armee zusammen mit der Bundeswehr und der BIMA diesen Besuch im Gebiet des früheren Dorfes Haustenbeck. Dieser Besuch verläuft sehr geregelt und mit strengen Auflagen. Die Senne ist und bleibt ein gefährliches Gebiet, wo immer wieder eine riskante Situation entstehen kann. Wir tragen hier eine große Verantwortung!“ , so Michael Whitehurst.

Tortenbuffet

Für einen leckeren und auch heiteren Abschluss sorgte das köstlich Tortenbuffet des Fördervereins der Diakonie im Bürgerhaus Schlangen. So manche Anekdote wurde bei der Gelegenheit ausgetauscht. „Das ist eine wertvolle Veranstaltung für die Identität unserer Gemeinde, die wir sehr gerne wieder regelmäßig anbieten möchten. Wir bedanken uns für die Kooperationsbereitschaft aller beteiligten Kräfte – und kümmern uns gerne wieder um die Organisation und die Busfahrt.“, fasst Bürgermeister Marcus Püster einen bewegenden Tag zusammen.


Gegen das Vergessen der aufgelösten Sennedörfer Hövelsenne, Taubenteich und Haustenbeck plant die Leader-Region Senne³ einen Dokumentationsfilm, für den noch Augenzeugen gesucht werden. Genauere Infos finden Sie hier: