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Wandern auf dem S-Weg

Tagestour rund um Schlangen, Kohlstädt und Oesterholz-Haustenbeck

Der etwa 21 km lange Rundwanderweg führt durch eine abwechslungsreiche Kulturlandschaft und mehrere Naturschutzgebiete, entlang der Strecke liegen verschiedene Sehenswürdigkeiten. Kennzeichen des Weges ist ein weißes S in einem Kreis auf schwarzem Grund.

Startpunkte

Unser Start- und Zielpunkt ist der Wanderparkplatz im Steinbruch Langes Tal. Der Parkplatz befindet sich rund 500 m nach dem Ortsausgang Schlangen am linken Abzweig von der Kreisstraße 98 Richtung Veldrom. Andere Startpunkte sind an folgenden Stellen möglich - zum Teil besteht eine Anbindung ans öffentliche Nahverkehrsnetz:

  • Bushaltestelle Wagenhalle, Paderborner Str., Schlangen
  • Bushaltestelle Heidehof, Oesterholz-Haustenbeck
  • Archäologischer Lehrpfad bzw. Pension Neese, Heidestr. 6, Oesterholz-Haustenbeck
  • Altes Forsthaus Kreuzkrug, Kreuzkrug 1, Oesterholz-Haustenbeck (Verbindung über den Diemel-Lippe-Weg X4)
  • Bushaltestelle Ortsmitte Kohlstädt 

Da die Ausblicke in die Landschaft eine erste gute Orientierung bieten, wandern wir gegen den Uhrzeigersinn

Panoramablicke von der Hochfläche

Vom Steinbruch Langes Tal gehen wir einige Meter zurück und schlagen dann rechts den Weg hinauf zum Hühnerberg ein, von dort können wir bereits einen ersten Panoramablick auf Schlangen genießen. Durch Felder und Wiesen führt die Strecke weiter ins Emkental, dessen oberer Teil unter Naturschutz steht. Nach dem Verlassen des Wiesentals erreichen wir den Hassel, wo auf flachgründigen Kalksteinverwitterungsböden der Paderborner Hochfläche unter anderem Getreide und Raps angebaut werden. Im zeitigen Frühjahr erscheinen die Felder wegen der unzähligen Kalksteine weiß, während der Sommermonate erklingt dort gelegentlich noch der Gesang der Feldlerche. Nach Westen haben wir einen schönen Blick zur Senne, bei guter Fernsicht ist der Haustenbecker Turm erkennbar. In Richtung Osten breitet sich der für die Region typische Buchenwald aus.

Vom Vorteltal ins Strothetal

Durch ein kleines Wäldchen führt der Weg hinab ins Vorteltal, das wir aber sofort wieder auf schmalem Pfad verlassen. Es geht steil bergauf zu einem Tunnel, der das Unterqueren der Bundesstraße 1 ermöglicht. Vor uns liegt das Straßendorf Kohlstädt im Tal der Strothe. Das Gewässer, das während der Sommermonate allerdings häufig trocken fällt, wurde früher zum Antreiben mehrerer Mühlen genutzt, darunter der Mühle Starke. Eine Geschichtsstation informiert über den Gebäudekomplex, der vorbildlich restauriert wurde und zu bestimmten Anlässen auch von innen besichtigt werden kann. Nach kurzer Wegstrecke gelangen wir zur Arminius-Brauerei, deren abwechslungsreiche Historie an einer weiteren Geschichtsstation erläutert wird.

Teutoburger Wald

In Richtung Bro(c)ksberg geht es erneut bergauf. Mit 255 m über NN ist der schmale Bergrücken der höchste Punkt unserer Wanderung. Nur wenig entfernt stoßen wir im nächsten Seitental auf die sogenannte Sandkuhle. Genau genommen handelt es sich um eine Sandeinwehung: Während der letzten Eiszeit hat der Wind die feinkörnigen Sedimente aus der Senne herantransportiert und hier am Hang des Teutoburger Waldes abgelagert. Die spärliche Vegetation weist einige seltene Arten auf und ist schützenswert. Es folgt ein weiterer kurzer Anstieg bis der Weg wieder über die offene Hochfläche führt. Nach Süden hin sind die parallel verlaufenden Taleinschnitte zu sehen, die wir schon durchwandert haben. Noch weiter südlich liegt Paderborn, dahinter zeichnen sich am Horizont die bei klarem Wetter deutlich erkennbaren Konturen der sauerländischen Berge ab. In Richtung Westen schweift der Blick über die weite Ebene der Senne mit ihrem Wahrzeichen, dem Haustenbecker Turm. Im Nordwesten erstreckt sich der Höhenzug des Teutoburger Waldes.

Abwechslungsreiche Feldflur

Von Hecken und kleinen Gehölzen durchzogen, säumen Felder und Wiesen unseren Weg, der nun das Revier unter anderem des Rotmilans passiert. Wir kreuzen den Hornschen Weg, eine früher bedeutsame Handelsroute, deren Verlauf in diesem Bereich anhand einer Hecke markiert ist. Die Trasse, einst Teilstück eines Stranges der alten Cöllnischen Landstraße, setzt sich etwas weiter nordöstlich als Hohlweg fort.

Fürstenallee

Vor uns liegt die rund 2,5 km lange Fürstenallee, die sich von hier aus in ihrer ganzen Länge überblicken lässt. Um 1720 als standesgemäße Zufahrt zum ehemaligen Jagdschloss Oesterholz angelegt, wies die vierreihige Allee mit der Zeit massive Schäden auf. Astbruchgefahr und mangelnde Standsicherheit etlicher Bäume erforderten eine umfassende Sanierung. Am historischen Vorbild orientiert, wurden die entsprechenden Arbeiten zwischen 2008 und 2018 durchgeführt. Ein im i-Punkt der Gemeindeverwaltung erhältliches Heft informiert über die Maßnahmen und stellt die Geschichte der Fürstenallee vor.

Hügelgräber und Heide in der Senne

Wir queren die Fürstenallee und erreichen Oesterholz-Haustenbeck. Von besonderem Interesse ist ein bewaldetes Dünenareal, das eine Gruppe Hügelgräber aus der älteren Bronzezeit aufweist. Unsere Wanderroute führt über das Grabhügelfeld, direkt daneben befindet sich der Archäologische Erlebnispfad, der mit Grabhügelmodellen im Maßstab 1:1 und Schautafeln Einblicke ins hochentwickelte Bestattungswesen der Bronzezeit gewährt – in Lippe umfasste diese Periode die Spanne zwischen etwa 1.700 bis 700 vor Christus.

Auf unserem weiteren Weg erleben wir im Naturschutzgebiet „Senne nördlich Oesterholz" die typische Sennelandschaft mit Sandmagerrasen, Kiefern-Birken-Eichenmischwäldern und kleineren Beständen der Besenheide. Der nährstoffarme und trockene Sandboden gilt hier als bestimmender Standortfaktor. Besonders reizvolle Anblicke bietet das Areal zur Zeit der Heideblüte.  Über den Diemel-Lippe-Weg X4 ist ein kurzer Abstecher zum bekannten Wanderlokal Kreuzkrug möglich.

Naturparadiese

In Oesterholz geht es am Sportplatz vorbei durch die Straße Am Paradies und die angrenzenden Paradieswiesen zum ehemaligen Gutshof Haus Girke, der heute eine Einrichtung für Rehabilitation beherbergt. Die Wälle, die das Anwesen ursprünglich umgaben, sind teilweise noch vorhanden und auf eigene Gefahr betretbar, der weitläufige Park ist hingegen nicht öffentlich zugänglich. Wir nehmen daher Kurs auf das ehemalige, sogenannte Jagdschloss Oesterholz, heute Kreisseniorenheim. Im benachbarten Naturschutzgebiet „Oesterholzer Bruch“ prägen artenreicher Erlenbruchwald und der verwunschene Drostenteich die Szenerie. Der Name des Stillgewässers bezieht sich auf die Verwalter der früheren, zum einstigen herrschaftlichen Jagdhaus gehörenden Domäne, die gelegentlich auch als Drost bezeichnet wurden. Nach dem Verlassen des Bruches erreichen wir eine offene Wiesenlandschaft. Der Weg zum nicht weit entfernten Naturschutzgebiet „Strotheniederung" verläuft durch eine Unterführung, über die der Verkehr der Bundesstraße 1 hinwegrauscht. Die Strothe-Wiesen wurden einst regelmäßig im zeitigen Frühjahr geflößt. Das kalkhaltige Wasser der nahe Horn, am Fuße des Teutoburger Waldes entspringenden Strothe lieferte Dünger, zugleich förderte das Überstauen die Bodenerwärmung und damit ein frühes Pflanzenwachstum. Heutzutage wird das aufwendige Verfahren nicht mehr praktiziert. Stattdessen sorgt eine extensive Grünlandbewirtschaftung für den Erhalt der artenreichen Feuchtwiesen. Vorbei am Schlänger Schützenhaus, einer ehemaligen Mühle, verläuft der S-Weg nun oberhalb der Bundesstraße 1, bevor er erneut die Strotheaue erreicht. Im Frühling erfreut uns dort die Blütenpracht von Schlüsselblume, Kuckuckslichtnelke, Hahnenfuß und vielen anderen Arten. Mit etwas Glück sind Wasseramsel, Eisvogel und Blauflügel-Prachtlibellen zu sehen. Unsere Route führt über die Strothebrücke am Angelgewässer Ochsensee vorbei zur Lindenstraße. Unter Schatten spendenden Alleebäumen wandern wir in Richtung Heidweg.

Bad Lippspringer Kurwald, Friedhöfe und Ehrenhain

Nach dem Passieren eines Wohngebiets erreichen wir die Randbereiche des vor allem von Kiefern dominierten Bad Lippspringer Kurwaldes. Unser Weg führt nun am heutigen Schlänger Friedhof entlang über den vormaligen, Mitte der 1960er Jahre weitgehend eingeebneten Begräbnisplatz der Gemeinde, der inzwischen als Grünanlage dient. Direkt gegenüber liegt ein weiterer ehemaliger Totenhof, errichtet um 1845. Das Areal wurde zum Ehrenhain für die Gefallenen beider Weltkriege umgestaltet. Einige Grabdenkmäler aus der Zeit des Klassizismus und Historismus sind jedoch noch erhalten.

Entlang der Grenze

An den Wiesen des Schlänger Baches vorbei erreichen wir die Grenze zur Stadt Bad Lippspringe. Kurz vor dem Ende der Wanderung erwartet uns noch einmal ein etwas kleinerer Anstieg. Wir bewältigen die ca. 35 Höhenmeter bis zum Mühlenberg, wo heute moderne Windräder Strom erzeugen. Ein alter Grenzstein am Wegesrand markiert die Grenze zwischen Schlangen und Bad Lippspringe. Heute Gemeinde- und zugleich Kreisgrenze, verlief hier früher die "Landschnat" zwischen Lippe und dem einstigen Fürstbistum Paderborn bzw. später Preußen. Wir genießen noch einmal die schöne Aussicht auf Schlangen und das Paderborner Land, die Senne und den Teutoburger Wald, bevor es durch die Felder zu unserem Ausgangspunkt im Langen Tal zurückgeht.