Sehenswertes
Impressionen
Fürstenallee
Die rund 2,5 km lange Fürstenallee wurde um 1720 als standesgemäße Zufahrt zum ehemaligen Jagdschloss Oesterholz angelegt.
Im Laufe der Zeit hatten natürliche Alterungsprozesse, aber auch Umwelteinflüsse und Starksturmereignisse wie der Orkan Kyrill der vierreihigen barocken Prachtallee massiv zugesetzt. Eine Sanierung war dringend geboten, zumal Astbruchgefahr und die mangelnde Standsicherheit etlicher Bäume erhebliches Gefährdungspotenzial bargen. Zwischen 2008 und 2018 erfolgten schließlich umfangreiche Neuanpflanzungen.
Ein im i-Punkt der Gemeindeverwaltung Schlangen erhältliches Heft (4 €) informiert über die nach historischem Vorbild durchgeführten Maßnahmen und stellt die Geschichte der Fürstenallee vor.
Jagdschloss Oesterholz
Das sogenannte Jagdschloss Oesterholz wurde im ausgehenden 16. Jahrhundert unter Graf Simon VI. zur Lippe als Fachwerkgebäude auf massiven Grundmauern erbaut.
Die Gesamtanlage, zu der auch ein landesherrlicher Gutsbetrieb gehörte, war von einer Gräfte umgeben und nur über eine Zugbrücke erreichbar. Nach wechselvoller Geschichte erfolgte 1775 der Abbruch des eigentlichen, mittlerweile baufälligen Jagdhauses, das sich einst rechts der Toreinfahrt erstreckte. Noch brauchbare Hölzer fanden bei der Errichtung eines Kurhauses in Bad Meinberg Verwendung.
Erhalten blieben unter anderem Teile des Wassergrabens sowie das frühere gräfliche Wohnhaus. Es stammt noch aus der Renaissancezeit und dient heute zusammen mit modernen Ergänzungsbauten als Kreisseniorenheim.
Altes Forsthaus Kreuzkrug
1706 erhielt der in Kohlstädt ansässige Gutsbesitzer und Oberjäger Hermann Conrad Kruse die Erlaubnis am „Kreutzwege bey Österholtz“ ein Haus mit Schankwirtschaft zu errichten.
Nach dem von Fürstin Pauline zur Lippe vorangetriebenen Bau einer neuen Chaussee, die nunmehr über die Gauseköte führte, wurde der Kreuzkrug 1812 vom Alten Postweg an seinen jetzigen Standort verlegt. Das zu jener Zeit erbaute Kruggebäude und eine dazugehörige Scheune sind noch erhalten. Die Vergangenheit der einstigen Waldarbeiterschänke ist eng mit der heimischen Wald- und Forstgeschichte verknüpft.
Vom Parkplatz neben der Gaststätte starten drei Rundwanderwege in den Teutoburger Wald. Eine der Strecken führt am Areal der ehemaligen Glashütte Nassesand vorbei.
Burgruine Kohlstädt
Eines der wenigen noch sichtbaren Relikte des frühen mitteleuropäischen Burgenbaus findet sich in Kohlstädt.
Laut aktuellem Kenntnisstand handelte es sich bei der Anlage um eine sogenannte Turmhügelburg. Von der französischen Bezeichnung Château à Motte – Burg auf einem Erdhügel – abgeleitet, werden jene, auf künstlichen Aufschüttungen errichteten Bauwerke auch Motte genannt. Die wohl nach 1124 entstandene Kohlstädter Burg sollte den durch das Strothetal führenden Weg über die Kleine Egge schützen, als ihre Erbauer gelten die Schwalenberger Grafen.
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Mühle Starke
1819 erhielt der Kohlstädter Hoppenplöcker und Tischlermeister Friedrich Starke die Erlaubnis zur Errichtung einer Graupen-, Öl-, und Bokemühle.
Erst 1869 wurde die zusätzliche Anlage eines Getreide-Mahlgang genehmigt. Noch bis 1964 blieb „Starken Mühle“ in Betrieb, danach setzte ein schleichender Verfall ein. 1994 stellte die Gemeinde Schlangen die Wassermühle unter Denkmalschutz. 1995 erwarb Arnold Bludau aus Paderborn das ortsbildprägende Kulturdenkmal und setzte es gemeinsam mit seiner Familie instand. Das Besondere: Die aufwendig restaurierte Mühle ist voll ausgestattet und auch heute noch funktionsfähig. Besucher können sich davon zum Beispiel am Deutschen Mühlentag überzeugen, Besichtigungen nach Absprache sind ebenfalls möglich.